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Manova-Exklusivgespräch: Claudia von Werlhof – Die große Verwirrung

Im Manova-Exklusivgespräch mit Elisa Gratias erläutert die emeritierte Professorin für Politikwissenschaft und Frauenforschung Claudia von Werlhof den bisher tabuisierten Ursprung der aktuellen Krisen.

Unsere Welt wird immer künstlicher. Beim Aufenthalt in der Shopping-Mall nach einem Waldspaziergang ist diese Erkenntnis besonders schmerzhaft. Die meisten Menschen im Westen wurden bereits in diese Kunstwelt hineingeboren und halten sie zum Großteil für normal. Der technische Fortschritt ist unsere Religion. Die neuzeitliche Wissenschaft ersetzt die Naturordnung durch eine künstliche Ordnung, von der sie behauptet, sie sei besser. Doch etliche Naturwissenschaftler beobachten oft nur zerstückelte Teile aus der Natur und fokussieren auf einen winzigen Ausschnitt. Claudia von Werlhof kritisiert seit Langem die vierte industrielle Revolution, die ganze Gender- und Klimadebatte sowie die fehlenden Auseinandersetzungen zu Geoengineering und Nanotechnologien, ja Technik im Allgemeinen. Im Manova-Exklusivgespräch erklärt sie ausführlich, wie all dies mit der Entwicklung des Patriarchats zusammenhängt und was dieser Begriff wirklich bedeutet. Sie fordert, dass wir endlich erkennen müssen, was um uns herum passiert, um die Verwirklichung des Transhumanismus-Albtraums zu verhindern.

Die westliche Industriegesellschaft basiert auf der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Weite Teile der Arbeitswelt und unseres Konsumverhaltens basieren auf der Methode, die Natur zunächst zu zerlegen und danach in etwas Künstliches zu verwandeln. Dieses Vorgehen stammt aus der Alchemie, einem Begriff, mit dem die meisten heute obskure Experimente verbinden, die längst gescheitert sind. Die Maschine ist aus der Sicht ihrer Erfinder das neue Leben. Doch ohne Energie ist die Maschine nur ein Haufen Schrott. Auch die moderne Alchemie der Naturwissenschaften ist zum Scheitern verurteilt. Doch, ob wir dieses Scheitern überleben, ist die andere Frage.

Claudia von Werlhof erkannte diese Zusammenhänge im Laufe ihrer lebenslangen Forschung und formulierte die Erklärung dafür in ihrer „kritischen Patriarchatstheorie“. Sobald jedoch der Begriff Patriarchat fällt, hören sehr viele weg. Es ist Zeit, zu erkennen, dass dieser Begriff wie so viele andere — Verschwörungstheoretiker, Querdenker, Coronaleugner — völlig „verhunzt“ gebraucht wird.

Im Manova-Exklusivgespräch erklärt die Forscherin ausführlich, was er wirklich bedeutet, und wie er sich bis in den Transhumanismus fortsetzt. Für eine lebenswerte Zukunft müssen wir endlich erkennen, was eigentlich um uns herum los ist. Ihre kritische Patriarchatstheorie betrifft alle Bereiche: das Klima, die Ökologiefrage, die Gender-Debatte, den Transhumanismus und die vierte industrielle Revolution.

Väter des Nichts: Warum heute Alles kaputt geht – Teil 2 | Prof. Claudia von Werlhof

Prof. Claudia von Werlhof ist eine renommierte Wissenschaftlerin und Aktivistin, die sich intensiv mit Themen wie Patriarchatskritik und Alternativen zur neoliberalen Weltordnung auseinandersetzt. Sie hatte bis 2011 den ersten Frauenforschungslehrstuhl in Österreich am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck inne und ist seitdem emeritiert. Sie hat zahlreich publiziert zur internationalen Politik, Frauenbewegung und forschung, Entwicklung/ Unterentwicklung, Alternativen und soziale Bewegungen im Agrarsektor, Kapitalismus und Patriarchatskritik, Technologie- und Ökologiefrage, aber auch zur Globalisierung und Neoliberalismus. Sie hat 2007 das FIPAZ (Forschungsinstitut für Patriarchatskritik und Alternative Zivilisationen) gegründet und 2010 die PBME (Planetare Bewegung für Mutter Erde) gegründet.

Teil 2 unseres Gesprächs bietet eine Fülle von Einsichten und fordert zum kritischen Denken und Handeln auf. Es ist ein Muss für alle, die sich für die komplexen Herausforderungen unserer Zeit interessieren und nach tiefgreifenden Lösungen suchen:

Systemkritik und Neuausrichtung: Die Notwendigkeit, das derzeitige System, das als „alchemistisches Kriegssystem“ bezeichnet wird, zu überdenken und zu reformieren. Es fordert eine neue Ordnung, die im Einklang mit der Natur steht und nicht auf Ausbeutung und Zerstörung basiert.

Technologie und Menschlichkeit: Kritik an der zunehmenden Abhängigkeit von Technologie und Maschinen. Die Diskussion stellt die Frage, was passiert, wenn Maschinen das Denken für uns übernehmen und wie dies zu einer Entmenschlichung und möglicherweise zu einer Verschiebung hin zum Transhumanismus führen könnte.

Bewusstseinswandel und Handlung: Die Notwendigkeit eines „Sprungs im Bewusstsein“: Veränderung muss nicht nur auf systemischer, sondern auch auf individueller Ebene stattfinden. Umdenken in Bezug auf unsere Beziehung zur Natur, zur Technologie und zueinander ist erforderlich.

Stichpunkt Magazin: Prof. Dr. Claudia von Werlhof im Gespräch zum Thema: Megamaschine – Zivilisation am Scheideweg

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Geboren 1943, Mutter eines Sohnes, seit 1988-2011 (Emeritierung) Inhaberin des ersten Frauenforschungslehrstuhls in Österreich am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck. Wissenschaftliche Assistentin am Praxisschwerpunkt Entwicklungsplanung der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld 1974-1986, Lehraufträge und Gastprofessuren im In- und Ausland. Studium in Köln und Hamburg, Promotion in Köln, Habilitation in Frankfurt. Jahrelange empirische Forschungen mit Stipendien und Mitteln der Friedens- und Konfliktforschung in Zentral- und Südamerika. Zahlreiche Publikationen in verschiedenen Sprachen zur internationalen Politik, Frauenbewegung und -forschung, Entwicklung/ Unterentwicklung, Alternativen und soziale Bewegungen im Agrarsektor, Kapitalismus- und Patriarchatskritik, Technologie- und Ökologiefrage, Globalisierung und Neoliberalismus. Gründung FIPAZ, Forschungsinstitut für Patriarchatskritik und Alternative Zivilisationen, 2007; Gründung PBME, Planetare Bewegung für Mutter Erde, 2010. Herausgeberin der Reihe „Beiträge zur Dissidenz“ im Peter Lang Verlag seit 1996, 29 Bände bis 2015. Gründung „BUMERANG Zeitschrift für Patriarchatskritik“ 2015.

Weiterführende Links:

Stichpunkt Magazin:
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A world without mothers?

Would any of us want to live in a world without mothers?

The question may sound absurd, but the eugenicists behind test-tube babies and surrogate motherhood now have their sights on genetic engineering and artificial wombs, which would cut women out of the reproductive process.

This is the warning sounded in a powerful special edition of the French journal Ecologie & Politique, which has sparked some controversy (see below).

In their introductory article, entitled ‘The obsolesence of birth’, Mathias Lefèvre and Jacques Luzi write: “The creation of an artificial womb would confirm the disassociation, initiated by in vitro fertilisation, between the female body and human reproduction.”

“It would no longer be a case of ‘giving birth to the other’ or ‘bringing them into the world’, but of ‘producing a child’ – if possible, without defects”.

They trace the origins of the current threat to a “reductionist, mechanical and utilitarian representation of nature” which incited an “essentially totalitarian global programme”.

This involved the construction of “a new, artificial world, judged to be better than the previous one, in the pursuit of order, enrichment and power. We call this programme ‘industrialism’.”

An important contribution to the journal comes from Silvia Guerini of the Italian group Resistenze al nanomondo, who is one of the founders of FINAARGIT, the international feminist network against all artificial reproduction, gender ideology and transhumanism.

In her article entitled ‘A world without mothers?’, she argues that while the current justification for the technology is on medical grounds, helping people who cannot have babies naturally, the long-term goal for the industry is no doubt to make artificial reproduction the norm.

As Luzi explains, the various branches of biotechnology “are the means by which techno-capitalism can push back the limits of its development by turning life itself into an infinitely-exploitable raw material.”

“The biomedical grip on human reproduction is part of the general process of the commodification of life.”

Industrialist greed-monsters cannot stand the thought that there are things we can do ourselves, for free, without them being able to extract any profit.

It would be in their financial self-interest if everyone was obliged to shop at their baby supermarkets, either because for some reason we were sterile or because it was simply no longer the done thing to indulge in dangerously unscientific and unhygienic natural reproduction.

Guerini suggests: “The use of your own body would be considered a sign of social inferiority and poverty. A natural mother would be considered potentially irresponsible, like mothers who currently opt for home birth, refusing the hospitalisation and medicalisation of the process… Natural childbirth would first be treated as irresponsible, then criminal”.

Eugenics, so dear to 20th century totalitarians, is central to the artificial reproduction programme.

Guerini writes: “Remember that there can be no Medically Assisted Procreation (MAP) without the selection of spermatozoa and of embryos… When technoscientists get involved in the process of procreation they want to set the characteristics of each of these elements, choose them, modify them and determine the end result.

“The laboratory environment transforms the birth process into a technical operation: the embryo becomes a product to be selected, improved, rejected or transformed”.

The grotesque direction in which this could take us is indicated by recent American-Chinese-Spanish experiments involving the fusion of genes to create half-human half-monkey embryos, she says.

Every phase of techno-industrial “progress” needs its cheerleaders, and today these often seem associated with the “woke” left.

Guerini explains that there have long been some feminists, notably Shulasmith Firestone, who acclaim artificial reproduction as “liberating” women from “biological tyranny”.

And she predicts that artificial wombs will be demanded, like MAP, as a “right” for everyone, including “transgender” people.

These are “false rights”, says Guerini, and need to be exposed as such.

“Having a child cannot be claimed as a right, neither for a heterosexual couple nor for a homosexual couple, nor for a single woman or man. There cannot be a right to have a child. The capacity to generate life cannot be claimed as a new right by men who identify as women. Procreation can never belong to them”.

Guerini notes that “the interests and the demands of the LGBTQ+ movement and of transfeminism on the subject of reproduction converge with those of the techno-scientific and transhumanist system”.

Here, incidentally, she is echoed by Renaud Garcia, whose own contribution to the journal describes such “woke” pseudo-radicals as “agents of social acceptability” for a techno-system “directed by the caste of possession, power and knowledge”.

Guerini warns: “MAP, selecting embryos, experimenting on embryos, genetic modification and artificial wombs are all deeply-connected aspects of the same transhumanist project.”

“Techno-scientific progress is constantly accelerating, and ethical barriers are tumbling one after the other, bringing us closer to a new neutral and infinitely-modifiable species in a post-human and post-natural world.”

“A world without mothers, which has definitively and totally expropriated women’s bodies and their reproductive dimension, which has definitively and totally taken control of the life-creating process, which engineers the living and which dominates the evolution of the human species itself”.

Garcia, for his part, argues that authentic environmentalists need to “denounce with all their strength the forces of artificial human reproduction and criticise its agents of social acceptability”.

Otherwise, if they swallow all the manipulative propaganda, they will be unable to do anything to halt the advance of the ruthless techno-industrial system – “in other words, the crushing of human nature by the power of the machine”.

SOURCE: www.thewinteroak.org.uk

Erbinnen von Rosalie Bertell?

Ihre Bedeutung für eine Frauenbewegung angesichts des heutigen „neuen Krieges gegen alles Leben und Mutter Erde selbst“

Vortrag bei der DEP-Konferenz „Disarming Women- Donne Disarmanti“, Universität Ca´Foscari, Venedig 2018, revidiert 2022.

Prof. Dr. Claudia von Werlhof

Englisch auf Global Research, 13. September 2022

Dr. Rosalie Bertell

Methodologische Einführung

Sie werden über meine folgende Präsentation erstaunt oder sogar schockiert sein, da sie Ihnen sehr ungewöhnlich oder sogar ziemlich radikal erscheinen mag.
Der Grund dafür ist die andere Perspektive, aus der ich spreche: Ich argumentiere nicht mehr nur aus menschlicher Sicht. Die menschliche oder soziale Sichtweise ist die in Zeiten des Anthropozentrismus übliche und schließt auch Frauen und ihre An-sichten ein. Aber selbst der Ökofeminismus ist noch nicht zu einem wirklichen Per-spektiven- oder Seitenwechsel gekommen – also dahin, auf die Seite der Natur, des Lebens und sogar des Planeten als solchem zu wechseln, die Welt von einer ande-ren, also nichtmenschlichen Seite– oder der mehr-als-menschlichen – Perspektive zu betrachten.

Diese Perspektive war ursprünglich eine indigene, die wir im Westen mit dem Kolo-nialismus abgeschafft haben. Meine Perspektive unterscheidet sich jedoch von der indigenen insofern, als die Natur und der Planet heute nicht mehr dieselben sind, weil sie stark verändert wurden und werden, sogar „zerstört“, wie Rosalie Bertell es nennt. Das liegt an dem, was ich Patriarchat nenne, eine Zivilisation, die alles Le-ben missachtet und hasst, weil sie es durch ihre eigene „Schöpfung“ ersetzen will und folglich auf seine vorsätzliche Zerstörung aus ist.

Seltsamerweise sieht jedoch fast niemand diese Zerstörung – da wir kein Konzept dafür haben. Wir sind geblendet von einem „Fortschritt“, der mit der Zerstörung ein-hergeht. Die Zerstörung scheint außerhalb unserer Wahrnehmung zu liegen, ob-wohl wir durch detailliertes Messen seines Ausmaßes wissen, dass sie existiert. Der österreichische Philosoph Günther Anders, der etwa die nukleare Bedrohung am tiefsten und radikalsten kritisierte, sprach daher von einer „Apokalypse-Blindheit“ der westlichen Gesellschaft. Er dachte, dass diese Blindheit gegenüber den Gefah-ren der modernen Technologie auf eine allgemeine Bewunderung dafür zurückzu-führen ist, die die Menschen daran hindert, die möglichen katastrophalen Folgen und sogar die Vernichtung des Lebens zu erkennen, die diese Technologien pro-klamieren und wahrscheinlich oder unausweichlich hervorbringen würden, früher oder später.
Um diese Blindheit zu überwinden, gibt es nur einen Weg: die Welt aus der Per-spektive der Natur, des Lebens und des Planeten selbst zu betrachten oder es zu-mindest zu versuchen. Das bedeutet, sich anzusehen, was diese sogenannte Zivi-lisation ihnen als der nicht-menschlichen oder mehr-als-menschlichen Welt ange-tan hat und antut, und in ihrem Namen zu sprechen. Natürlich sollte ihre andau-ernde Zerstörung sofort gestoppt werden, sonst würden auch wir Menschen nicht überleben, was wir dem Anderen antun. Und aus Sicht der Natur und des Planeten gehören zu diesem „Wir“ auch all diejenigen, die meinen, überhaupt keinen Scha-den anzurichten. Aber sie sind ein Teil der Menschheit und als solche für dieses Verhalten mitverantwortlich.

In diesem Zusammenhang schlage ich die Berücksichtigung der folgenden 16 Punkte vor:

1. Wir wissen, dass die Frage des Krieges, des Militärs und der Gewalt die zentralste Frage und das Ergebnis des Patriarchats als einer Zivilisation ist, die eine Geschichte von mehreren tausend Jahren hat, in der der Krieg zur „ultima ratio“ dieser Zivilisation geworden ist.

Ohne Krieg und Militär gäbe es kein Patriarchat und hat es nie gegeben. Dies ist der Hauptkontrast zur matriarchalischen Zivilisation, die Jahrtausende lang existierte, bevor das Patriarchat errichtet wurde, und in der es keine Institutionen des Krieges, der Gewalt oder des Militärs gab. Wenn jemand versuchte, dies zu ändern, wurde es sofort verhindert (s. Clastres).

Matriarchate sind egalitäre und konsensorientierte Kulturen, die Lösungen für auf-tretende Probleme durch einen Konsens innerhalb ihrer Gemeinschaft finden. Mat-riarchale Gesellschaften waren aber nicht in der Lage, Antworten auf den Krieg zu finden, da sie ihn nicht kannten und keine gewaltsamen Invasionen durch eine organisierte militärische Kraft von außen erlebt hatten.
Wenn wir uns der Frage von Krieg und Gewalt stellen, berühren wir also direkt die Grundlage unserer heutigen Zivilisation als der letzten und modernsten des Patriar-chats, das „kapitalistische Patriarchat“, wie wir es definiert haben. Ich nenne es das „Alchemistische Kriegssystem“ (Werlhof 2011, 2013).
Heute ist das Militär als militärisch-industrieller Komplex, MIC, organisiert und über den sogenannten „Tiefen Staat“ mit seinen Geheimdiensten etc. verbunden – all das wird uns verheimlicht und gelangt normalerweise nicht an die Öffentlichkeit.
Die Art und Weise, wie das Militär heute existiert, beweist, wie weit wir von einer pat-riarchatsfreien Welt entfernt sind – im Gegensatz zu denen, die glauben, dass das Patriarchat verschwindet oder sogar bereits Vergangenheit ist!
Heute stehen wir in dieser Hinsicht sogar vor einer völlig neuen Situation, nämlich nichts Geringerem als der fortschreitenden Zerstörung des Lebens auf diesem Pla-neten, der planetaren Lebenserhaltungskreisläufe und sogar des Planeten selbst. Dies ist das Ergebnis von militärischen Erfindungen, Experimenten und Aktivitäten auf der Grundlage einer wirklich futuristischen neuen Waffentechnik, die bereits seit dem 2. Weltkrieg entwickelt wird, also bereits seit über 70 Jahren (s. Bertell 2000/2020; Werlhof 2021). Tatsächlich sind wir in einen neuen Weltkrieg eingetre-ten, der sogar ein planetarer ist in dem Sinne, dass er mehr als global ist – er reicht sogar bis zum Sonnensystem. Dieser neue und eigentlich „totale“ Krieg hat bereits begonnen und wird sich noch viel weiterentwickeln. Es beinhaltet den gleichzeiti-gen Einsatz nuklearer und postnuklearer Technologien.

2. Ein Krieg, der auf militärischem Geo-Engineering basiert, unterscheidet sich von fast allem, was wir bis heute als Krieg definieren, denn dieser neue Krieg ist kein „offiziell“ erklärter Krieg, er hat keine Armeen, wie wir es gewohnt sind, er hängt nicht von Grenzen ab, er unterscheidet nicht unbe-dingt zwischen Freund und Feind, denn er ist der Prozess der Umwandlung des gesamten Planeten und seiner immensen natürlichen Energien in eine Megawaffe und eine gigantische Kriegsmaschine.

Rosalie Bertell: „Neue Kriege werden nie mit denselben Waffen geführt wie frühere. Und der nächste Krieg wird einer gegen die Umwelt sein, in dem Wetter, Klima und Naturkatastrophen eine Rolle spielen werden“ (Bertell 2011).
Das Einzige, was dabei früheren Kriegen ähnelt, sind die Geheimhaltung und Lü-gen, die ihn begleiten, und das riesige Propagandasystem, das ihn legitimiert – und sogar leugnet, dass er überhaupt existiert. Das ist möglich, weil – wie uns Bertell sagt – das Militär uns waffentechnisch um 50 Jahre voraus ist, wir also gar nicht wissen, was uns bedroht.

3. Dieser Krieg wird uns stattdessen als die Rettung des Planeten vor etwas erklärt, für das wir, die Menschen selbst, verantwortlich seien, nämlich das Wachstum der CO2-Emissionen und unverantwortliche Konsummuster, die zur Veränderung des planetaren Klimas und einer lebensbedrohlichen „globalen Umweltverschmutzung“ führen, nämlich der „Klima-Erwärmung“, wie uns gesagt wird (Werlhof 2021).

Der neue Krieg soll Frieden bringen, wie George Orwell diese Umkehrung nennen würde.
Aus den völlig neuen Dimensionen, die diesen Krieg ausmachen, müssen wir schließen, dass er mit einem umfassenderen gesellschaftlichen Projekt immenser Veränderungen zusammenhängt, die weder demokratisch noch friedlich zu bewäl-tigen wären (vgl. Werlhof 2021, Einleitung).
Es scheint, dass wir vor der Tür einer Revolution von oben stehen, die fast alles verändern wird: die gesamte Zivilisation, wie wir sie kennen, die Art und Weise, wie die Überlebenden dieses Krieges darin leben werden, und die gesamte natürliche Umgebung, einschließlich des Planeten selbst.
Diejenigen, die an ein Heilsprojekt für den Planeten denken, werden sogar glauben gemacht, dass das System bereit ist, sich „alternativ“, ja sogar „grün“, zu organisie-ren. Aber die „Smart-Cities“-Propaganda erzählt uns etwas anderes (s. Heibel 2021), wie die 5G und die Digitalisierung durch KI, künstliche Intelligenz. Maria Heibel sagt: CO2 ist nur der Sündenbock, um sehr unterschiedliche Ziele zu erreichen, und verschleiert die Wahrheit über die Ankunft einer neuen Weltordnung, die uns allen jetzt aufgezwungen werden soll.

4. Es ist notwendig, ob wir wollen oder nicht, die Situation zu analysieren und Antworten auf diese Entwicklung zu finden, sei es als Menschen, sei es ge-rade als Frauen, denn in diesem Krieg ist das Leben in seiner Gesamtheit bedroht, sogar das Leben von Mutter Erde selbst.

Wir werden mit einer völlig neuen Dimension des Geschehens auf und mit der Erde konfrontiert, einer Dimension, die in der Geschichte noch nie zuvor erfahren wurde.
Deshalb ist es dringend notwendig, unsere bisherigen Aktivitäten, Überlegungen und Gefühle angesichts des Krieges und insbesondere auch der nuklearen Bedro-hung (s. Caldicott 2002) zu überdenken, denn vor dem neuen Panorama, das sich jetzt entfaltet, reichen unsere früheren Antworten bei weitem nicht aus.
Als Frauen müssen wir zugeben, dass unsere Bewegungen gegen Kriege, ein-schließlich der nuklearen Bedrohung, bisher nicht erfolgreich waren. Wenn wir nicht erkennen, was jetzt vor sich geht – und vor allem verstehen, warum – werden wir heute noch weniger erreichen.
Wir scheinen sogar an einer Situation angelangt zu sein, in der so etwas wie der „reine Krieg“, wie Paulo Virilio es nannte, naht, eine Welt, in der nicht nur die De-mokratie, wie wir sie kennen, sondern das zivile Leben als solches überwältigt wird durch eine allgemeine Militarisierung – und schließlich faktisch aufhören wird (s. Virilio/Lothringer 1984).
Das Konzept der „Weaponization“ mag ein Symptom dessen sein, was kommt, und es bedeutet, dass alles in eine Waffe verwandelt wird: alle Techniken, alle Arbeit, alle Kommunikation, Politik, Sexualität, Gesundheitswesen, Bildungssysteme, das Wetter und sogar der Mensch selbst, indem er durch den „Transhumanismus“ ver-ändert wird (s. Werlhof 2020).
Die waffenartige Maschinenzivilisation des Patriarchats, die alles unter ihre Kontrol-le bringt – die Megamaschine (s. Mumford 1970) – taucht jetzt am Horizont auf. Das bedeutet, dass wir als ehemals freie und unabhängige Menschen nun zu einem nur noch winzigen Teil dieser Maschinerie werden sollen. Das wird unsere neue „Part“-izipation an ihr sein.

5. Die zerstörerischen Realitäten auf der Erde sind überall zu spüren.

Wie wir bereits gesehen haben, werden sie uns als Folgen von CO2, den angebli-chen Treibhausgasemissionen der Zivilindustrie und unseres Lebensstils erklärt, was zu einer „globalen Erwärmung“ und einem „Klimawandel“ führe, für den wir selbst verantwortlich zu sein scheinen.

Auf diese Weise sollen wir uns an den Problemen des Planeten schuldig fühlen und den von oben vorgeschlagenen Maßnahmen zustimmen, wie der Annahme eines sogenannten „zivilen Geo-Engineering“ als einer Technologie, die uns und den Planeten vor der globalen Erwärmung und einem Klimachaos als vermeintli-chen Hauptproblemen der Menschheit heute retten soll.

Die Konzepte des laufenden „Informationskrieges“ definieren jedoch niemals dieje-nigen, die wirklich für das Geschehen auf der Erde verantwortlich sind, also die multinationalen Unternehmen, das Finanzkapital und den militärisch-industriellen Komplex, den Tiefen Staat (s. Fraile 2021) und die „vierte industrielle Revolution“, welche Künstliche Intelligenz, Nanotechnologie, Biotechnologien (genetische und synthetische Biologie) und Mind Control zum militärischen Geoengineering noch hinzufügt (s. Freeland 2021). Sie verheimlichen und verbergen vor uns, dass das gesamte Narrativ und die gefälschte Wissenschaft über CO2 und die globale Erwärmung eine Erfindung der wirklichen Machthaber sind und ihrer „dunklen Agenda“ für die Welt entstammen (s. Engdahl 2018).

Nach der Pariser UN-Klimakonferenz von 2015 propagierte der neue IPCC (Inter-governmental Panel on Climate Change) –Special Report von 2018 schließlich die Implementierung dieser neuen planetaren Technologien, die bisher nicht offiziell diskutiert wurden, als mögliche Lösung (IPCC 2018).

In erster Linie ist es die Technologie des sogenannten SRM, Solar Radiation Ma-nagement (oder SAI), die vorgeschlagen wird, um den Planeten abzukühlen, indem ein großer Vulkanausbruch imitiert wird, der sogenannte Pinatubo-Effekt, was be-deutet, dass die Sonneneinstrahlung blockiert wird durch metallische Partikel in der Atmosphäre, wie Aluminium, Schwefel (s. Keith 2015) und andere (s. Werlhof 2021, Geoengineering: From Geo-Weaponry to Geo-Warfare).
Diese Debatte wurde erst vor wenigen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich ge-macht und hat die angebliche „Wissenschaft“ des „zivilen Geo-Engineering“ oder „Klima-Engineering“ hervorgebracht, ohne den militärischen Hintergrund auch nur zu erwähnen, geschweige denn seine beunruhigende Entwicklung. Dieser Teil der Geschichte wird unverblümt geleugnet.

6. Die Arbeit von Rosalie Bertell zeigt jedoch erstmals ein völlig anderes Bild der Wirklichkeit.

Bertell (1929-2012) war eine katholische Nonne und Natur-Wissenschaftlerin, spe-zialisiert auf Biometrie, Umweltkatastrophen und Gesundheitsfragen, die in den USA und Kanada lebte. Sie arbeitete für die UNO als Spezialistin für Industrie-Arbeitsunfälle weltweit und gründete verschiedene Institutionen, z.B. das IICPH, das International Institute of Concern for Public Health. Bertell wurden unter ande-rem 9 Ehrendoktorwürden sowie der Right Livelihood Award, der Alternative Nobel-preis, verliehen.

Seit ich Rosalie 2010 traf, wollte sie, dass ich ihre Arbeit fortsetze, sie überall veröf-fentliche und diskutiere und sie mehr mit der Frage des Patriarchats als unserer modernen Zivilisation in Verbindung bringe. Auf diese Weise betrachtete ich mich selbst als Erbin ihrer Arbeit.

Aus diesem Grund bin ich hier und kann Ihnen heute die italienische Version ihres wichtigsten Buches vorstellen: „Pianeta Terra. L´ultima arma di guerra“ (Triest 2018, Asterios).

Rosalie Bertell hat zwei einzigartige Bücher geschrieben: „No Immediate Danger. Prognosis for a Radioactive Earth“ (1985) und „Planet Earth. The Latest Wea-pon of War“ (2000). Das letztere ist jetzt erhältlich in Italienisch, Französisch, Spa-nisch und Deutsch, bereits in der 4. Auflage (seit 2020 in der 5. Auflage sowie 2020 in einer erweiterten englischen Neuauflage). Sie können zu den wichtigsten Bü-chern des 21. Jahrhunderts gezählt werden.

Das erste Buch behandelt die Gesundheitsprobleme, die durch niedrig-nukleare Strahlung verursacht werden, die auch in Friedenszeiten in der Atomindustrie und den Atomkraftwerken auftritt, und erklärt die Art und Weise, wie die dabei entste-henden Gesundheitsprobleme an zukünftige Generationen weitergegeben werden, und zwar ohne Heilungsmöglichkeiten, weil die genetischen Änderungen, die sie verursachen, nicht rückgängig gemacht werden können.

Im zweiten Buch befasst sich Bertell mit nuklearen und meist geheimen Entwick-lungen postnuklearer Waffensysteme zur globalen Zerstörung – einschließlich der fortschreitenden Zerstörung des Planeten selbst, der tatsächlich in eine riesige Kriegswaffe verwandelt wird – und der historischen Entwicklung dieses Projekts in Ost und West.

7. Aus der Perspektive von Bertells Analyse sind die Realitäten auf dem Planeten völlig andere als diejenigen, die uns offiziell erzählt werden, und sie haben ganz andere Ursprünge als die, welche der Öffentlichkeit prä-sentiert werden.

Nach den Erkenntnissen von Rosalie Bertell sind wir konfrontiert mit den Ergebnis-sen von:

über 2000 Atomtests in der Atmosphäre und auf der Erde allein zwischen 1958-1998, welche die Magnetosphäre und die Atmosphäre beschädigt und sogar die Erdachse verändert (jetzt von den Inuit beobachtet) sowie die Ge-schwindigkeit der kreisförmigen Bewegung des Planeten verringert haben.

Wetter- und Klimamanipulationen, die Provokation scheinbarer Naturka-tastrophen und die Veränderung der Lebenserhaltungssysteme und -kreisläufe der Erde in der Luft und am Boden durch den Einsatz soge-nannter „Plasmawaffen“.

SRM – Solar Radiation Management – das jetzt von zivilen Geoingenieuren zur Bekämpfung der sogenannten globalen Erwärmung implementiert wer-den soll, während SRM bereits seit 30 Jahren im Geheimen mit ganz ande-ren Auswirkungen und aus ganz anderen Gründen eingesetzt wird.

SRM geschieht mit Flugzeugen, die Aerosole in Form von Nanopartikeln in die At-mosphäre sprühen, und sie sind fast täglich weltweit zu sehen. Sie beladen uns mit einer immer größer werdenden Vielfalt an Aluminium und Schwermetallen wie Ba-rium und Strontium, Flugkohlenasche (s. Herndon 2018), Fasern, Polymeren, Viren, Bakterien und bald oder schon sogar Minimaschinen in Form von Nanobots. Dar-über hinaus verbinden uns die letzteren als Lebewesen über Elektromagnetische Wellen mit speziellen Geräten am Boden sowie mit Satelliten im Orbit (s. Aktivitäten von Elon Musk, vgl. Freeland 2021).

Auf diese Weise werden wir zunächst ständig vergiftet. Die erhöhte Toxizität in der Atmosphäre und in unserem Körper verursacht Alzheimer und andere neurologi-sche Erkrankungen, Krebs, Herz- und Lungenerkrankungen und Autismus, eine Krankheit, die besonders Jungen zu betreffen scheint. Nach einer Schätzung für die USA werden nahezu alle zukünftigen Generationen davon betroffen sein (s. Klinghardt 2016). Wir sind bereits auf dem Weg zum „Transhumanismus“, wo unser Überleben davon abhängt, wie wir es schaffen, als Cyborgs zu leben („Homo Trans-formator“, Wörer 2017; Werlhof 2020).

Zuletzt sind DEW, gerichtete Energiewaffen (s. Wood 2014, Johnson 2017) zu diskutieren, basierend auf EM, Elektromagnetischen Wellen. Solche Waffen wurden anscheinend beim 11. September 2001 und bei den so-genannten Waldbränden überall auf der Welt angewendet (s. Kadia 2021). Der Öffentlichkeit fehlt jedoch noch jedwede gründlichere Analyse solcher Waffen.

Das Besprühen der Atmosphäre mittels SRM wird jedoch überall offiziell dementiert – während Monsanto (jetzt Bayer) einen Samen erfunden hat, der Aluminium, ei-nem der Hauptbestandteile der Sprühungen, widersteht. Ja, woher wussten sie das?
Darüber hinaus bezieht sich die SRM-Sprühtechnologie auf andere vom Militär heimlich praktizierte Geo-Engineering-Techniken, nämlich die oben erwähnten Plasmawaffen, da die durch das Sprühen von Metallen erzeugten künstlichen Wol-ken eine Leitung durch eine künstliche „Ersatzatmosphäre“ ermöglichen. Sie erlau-ben es den Elektromagnetischen Wellen der Plasmawaffen, sich auch dort auszu-breiten, wo die Atmosphäre zwischenzeitlich geschwächt oder zerstört wurde (Ozonabbau, s. Herndon 2018, Werlhof 2018).
Auf diese Weise hat das SRM-Sprühen nichts mit der Abkühlung des Planeten zu tun. Erfunden und erstmals im Vietnamkrieg als „Agent Orange“ angewendet, ist aber eine angebliche Abkühlung der Hauptgrund, warum diese Methode nun für die nahe Zukunft propagiert wird!

• Die Methode des SRM jetzt offiziell zu verwenden, bedeutet nur, militäri-sches Geoengineering als solches anzuwenden und es sogar als Ret-tung des Planeten zu definieren, während in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall ist.

Über die neuen Plasmawaffen:

Der Einsatz von Plasmawaffen erfolgt von hoch oben in der Ionossphäre von 100 bis 200 und mehr km Höhe, und führt zu scheinbaren Naturkata-strophen auf der Erde.

Diese Waffen sind viel schwieriger zu verstehen. Sie basieren auf den Erfindungen von Nicola Tesla – einem serbischen Physiker und Erfinder, der von 1856-1943 leb-te. Tesla arbeitete mit dem Elektromagnetismus der Erde und erfand die Erzeugung und Nutzung von elektrischer Energie in all ihren Formen, einschließlich Wechsel-strom, elektronischen Geräten und drahtloser Kommunikation – all das, was heute allgemein verwendet wird.

Auf der Grundlage von Teslas Arbeit war es möglich, Waffen zu erfinden, die mit Elektromagnetischen Wellen funktionieren, künstlich erzeugt bis zu Milliarden Watt sowie gepulst, die hoch in die Ionosphäre reichen und wieder zur Erde zurückkehren, ja sogar durch ihren Kern – ihr Herz – führen kön-nen, um vorsätzliche und geplante Zerstörung dort, wo sie ankommen, zu bewirken.

Rosalie Bertell verglich diese Funktionsweise mit einem Gewehrlauf aus der Ionos-sphäre, der die Erde von oben bedroht. Diese Waffen sind Plasmawaffen, wobei Plasma ein elektrifizierter Materiezustand jenseits von fest, flüssig oder gasförmig ist. Solche Waffen werden von sogenannten Ionossphären Heizern wie HAARP (High Frequency Active Aurora Borealis Research Program) in Alaska einge-setzt.
Es gibt derzeit weltweit etwa 3-4 Dutzend dieser Installationen, die mit unter-schiedlicher Stärke auf der Erde funktionieren, einige der jüngsten sind MUOS auf Sizilien und Marlow im Nordosten Deutschlands.

Die Plasmatechnologie ist grundlegend für jedes militärische Geo-Engineering, ebenso wie das damit verbundene Besprühen der Atmo-sphäre. Aus der Perspektive des Militärs und des militärisch-industriellen Komplexes dahinter, in Verbindung mit der Agenda des Tiefen Staates für die Zukunft des Planeten, soll diese Technologie und Strategie höchstwahr-scheinlich niemals aufgegeben werden.

8. Die ENMOD-Konvention (Environmental Modification Convention) der UN erwähnte all diese Methoden bereits 1977 nach dem Vietnamkrieg, in de-nen einige von ihnen angewendet wurden.

Insgesamt umfassen sie die künstliche Erzeugung oder Verstärkung von: Erdbe-ben, Vulkanausbrüchen, Tsunamis, Wetterumschwüngen in einer ganzen geogra-fischen Region und über einen längeren Zeitraum hinweg, Orkane, Dürren, Brände und Überschwemmungen sowie die Veränderung von Meeresströmungen (el Nino, la Nina).
Man kann auch EM-Wellen verwenden, um die Jetstreams zu verändern, Wind-strömungen, die sich mit hoher Geschwindigkeit um die Erde bewegen und die Ver-teilung von Wärme und Kälte beeinflussen. Man kann die Dampfströme der Erde beeinflussen, die die Verteilung des Regens steuern, und zusammen mit Sprühun-gen kann man Feuchtigkeit von einer Region der Welt in eine andere transportie-ren, weil Metall in der Luft Feuchtigkeit bindet (Effekte sind etwa Regen und Schnee in Saudi-Arabien oder das Austrocknen von Europa und Kalifornien).

9. Nach Jahrzehnten des Experimentierens, beginnend mit dem Zweiten Welt-krieg, und einem anhaltenden geheimen Krieg auf der Ebene des Planeten als solchem, sind wir nun mit dem konfrontiert, was ich „die Stunde der Wahrheit“ nenne (Werlhof 2018). Es bedeutet, dass die Erde auf eine Weise beschädigt wurde, die schließlich der Beginn des Todes des Lebens auf der Erde sein wird, wenn JETZT nichts getan wird, um dies zu verhindern.

Es gibt Beweise dafür, wie zuletzt untersucht, zum Beispiel:

Das fortschreitende Absterben der Ozonschicht in der Atmosphäre. Tödliche UV-B- und -C-Strahlung der Sonne, die nicht mehr von der Ozonschicht gefiltert wird, erreicht die Erdoberfläche, verursacht ein giftiges Verbrennen und den Erstickungs-tod vieler Lebensformen, insbesondere der kleinen, weil Ozon der Luftsauerstoff ist. Auf diese Weise wird die Nahrungskette unterbrochen und damit die Reproduktion des Lebens als solches.
Bereits 2007 wusste die NASA, North American Space Agency, davon und unter-nahm nichts, um die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen oder weiter zu forschen (s. Herndon 2018).
Marvin Herndon von der Transdyne Corporation in San Diego fand heraus, dass dabei das Leben in den Ozeanen ebenso wie an Land beeinträchtigt wird: durch sterbendes Plankton, Korallenbleiche und sterbende Insektenpopulationen, so dass auch Vögel aussterben (s. Carson 1962: Silent Spring). Bäume verlieren ihre Fort-pflanzungsfähigkeit, weil sich die Zellstrukturen und ihre gesamte Umgebung ge-netisch und chemisch verändern. Am Ende wird die Landwirtschaft unmöglich, und es wird nicht genug Nahrung geben, um die Welt zu ernähren, wenn dieser Pro-zess weitergeht.

10. Schon jetzt werden Rosalie Bertells Prophezeiungen zur düsteren Realität: Der von ihr prognostizierte Prozess des Ozonsterbens zwingt uns, jetzt ak-tiv zu werden. Ozon ist das Kleid der Erde, eine sehr dünne, besondere Schicht, die einzigartig im Universum und der Grund dafür ist, dass sich überhaupt Leben auf der Erde entwickeln konnte. Ohne Ozon ist die Erde nackt, ungeschützt und ungefilterter Sonnenstrahlung aller Art ausgesetzt, von denen UV am schädlichsten ist (plus Gamma-, Röntgen-, Infrarot- und Mikrowellen). Sollte sich dieser Prozess fortsetzen, würde die Erde auf lange Sicht so aussehen und werden wie der Mars … unbewohnbar.

Es würde Jahrzehnte dauern, die Ozonschicht zu reparieren, die Gründe für ihren Abbau zu kennen und sie an ihrem Weiterwirken zu hindern. FCKW soll der Grund gewesen sein und wurde bereits in den 1980er Jahren verboten (Montreal-Protokoll). Jedem wurde glauben gemacht, dass sich die Ozonschicht erholen wür-de. Seit 2018 zeigen Daten jedoch, dass dies nicht der Fall war, im Gegenteil. Die Ozonschicht schwächte sich sogar überall ab, nicht nur an den Polen.

• Die neuen schlechten Nachrichten über die Ozonschicht können nur durch die Auswirkungen von Radioaktivität und militärischem Geo-Engineering insgesamt erklärt werden, einschließlich ihrer zivilen Anwendungen:

Sie alle schaden der Ozonschicht, die sich in der Stratosphäre zwischen 10-25 km, oberhalb der Troposphäre und unterhalb der Ionosphäre befindet (Sauerstoff O2 von der Erdoberfläche wird dort durch Sonneneinstrahlung in O3 umgewandelt). Der Prozess der Ozonbildung wird durch Radioaktivität gestört (s. Fukushima) und die Ozonschicht als solche wird durch EM-Wellen bedroht, durch Überschallflüge, Raketen und den gesamten Flugverkehr, insbesondere das SRM-Sprühen.

Die Anwendung dieser Technologien müsste komplett abgeschafft werden, wobei das Hauptproblem die Radioaktivität ist, da sie nach ihrer Freisetzung nicht mehr kontrolliert werden kann.

• Unser Wissen um diese Prozesse bedeutet, dass wir jetzt benennen können, was wir fordern müssen!

Bis heute gibt es keine Debatte über die wahren Gründe für den Ozonabbau, ob-wohl es Beweise gibt, da er gemessen wird. Das erste, was zu tun ist, ist, die Öffent-lichkeit, die keine Ahnung hat, über diese Gefahren und ihre wahren Ursachen zu informieren. Denn der „Informationskrieg“ von heute besteht darin, die Öffentlichkeit systematisch mit falschen Problemen und Erklärungen in die Irre zu führen.

11. Rosalie Bertell war immer noch optimistisch in Bezug auf die laufenden und neuen sozialen Bewegungen weltweit, um dem neuen Krieg entgegenzutre-ten, einschließlich der Frauenbewegung, um für eine Welt frei von Patriarchat, Kapitalismus und Militär einzutreten. Das war in den 1990er Jahren, als sie ihr Buch „Planet Erde“ schrieb.

Vor ihrem Tod im Jahr 2012 war Rosalie jedoch pessimistischer geworden, da viele Bewegungen zwischenzeitlich gescheitert, verschwunden oder korrumpiert worden waren, und auch weil das Militär und seine neuen Waffenentwicklungen von der Öffentlichkeit und von den sozialen Bewegungen weder anerkannt noch verstan-den wurden, einschließlich der Frauenbewegung.
Das Wissen um moderne Technologien ist noch keine weibliche Tradition gewor-den, ebenso wenig wie die Sicht auf die Erde, wie sie Rosalie Bertell hatte, die den Planeten als lebendiges kosmisches Makrowesen betrachtete – in dem alles Leben in einem größeren, organischen Netz des Lebens wechselseitig voneinander ab-hängig ist. Das ist seit Jahrtausenden in allen vorpartriarchalen und indigenen Ge-sellschaften bekannt. Dieses Verständnis der Welt wurde mit dem Aufstieg der mo-dernen Wissenschaft abgeschafft, die der heutigen Sichtweise des Planeten als eines toten Felsens Platz machte, der durch ein ebenso totes Universum rast.
Frauen und selbst die sozialen Bewegungen von Frauen heute haben noch nicht begriffen, was vor sich geht. Sie sind also nicht darauf vorbereitet, das, was zwi-schenzeitlich passiert, aufzunehmen, anzuerkennen und kritisch zu diskutieren. Und Männer und ihre Bewegungen entwickeln normalerweise keine Kritik an mo-dernen Technologien, da sie „apokalypseblind“ (Anders) sind, und diese weiterhin als Fortschritt verstehen und definieren! Unsere Kritik am Patriarchat ist bei ihnen noch nicht angekommen.

12. Die beiden Hauptgefahren, die Bertell sah, sind:
Die Auswirkungen der andauernden nuklearen Strahlung, einschließlich Fukushima. Sie fragt: „Sind wir die letzten Generationen?“ (Bertell 2016)
Die Auswirkungen des militärischen Geo-Engineerings. Sie stellt fest: „Planet ohne Zukunft? Neue Waffen durch die Zerstörung von Mutter Erde“ (Bertell 2017).

Daher wird eine neue Frauenbewegung benötigt, möglichst eine globale, um die Ursachen der planetaren Zerstörung durch das Patriarchat zu diskutieren und zu verstehen und um eine Bewegung zur Abschaffung dieser verheerenden Techno-logien insgesamt zu fördern.

13. Allerdings dürfte eine solche Bewegung nicht rechtzeitig aktiv werden, da die meisten Frauen, die sich organisieren wollten, der bewussten Täuschung von oben über die angeblichen Gefahren durch CO2 zum Opfer gefallen sind und kein Bewusstsein für die geheimen Militärinterventionen entwi-ckelt haben (s. 14. Infobrief PBME: Manifest der Zivilgesellschaft und UN-Frauen für Klimagerechtigkeit).

Dennoch muss es unser Ziel als Frauen sein, eine neue Bewegung zu organisie-ren, die gleichzeitig in zwei Richtungen wirkt: einerseits für Mutter Erde, den Plane-ten, die Natur und das Leben, andererseits indem wir auf diejenigen hinweisen, die den Planten und das Leben aktiv zerstören.
Inzwischen sind wir alle Erbinnen und Erben von Rosalie Bertells Erkenntnissen in dem Sinne, dass wir zum ersten Mal wissen, wie und mit welchen Mitteln der Krieg gegen das Leben und den Planeten geführt wird und wirkt!
Dieser Wissensvorsprung ist zuallererst Bertell und ihrer jahrelangen intensiven Forschung zu verdanken. Aber zwei Dinge wissen wir noch nicht: WARUM passiert das alles und WAS können wir tun, um es zu stoppen?

14. WARUM wurde dieses ganze zerstörerische Arsenal entwickelt? Bertell reichte es aus, es im Zusammenhang mit dem zerstörerischen Geschäft des Militärs und dem militärisch-industriellen Komplex (MIC) als solchem zu sehen.

Um den neuen Gefahren begegnen zu können, müssen wir jedoch mehr davon verstehen:

• Warum konnten diese Waffen überhaupt erfunden und in die Welt gesetzt werden?
• Warum war und ist sich fast niemand ihrer bewusst, und warum wehrt sich kaum jemand dagegen?
• Warum ist die Benennung des Militärs ein „Tabu“ und verhindert so, dass es Teil der Debatte wird?
• Warum darf das Militär tun, was es will, und wie wir jetzt wissen, sogar alles Leben und die Lebensbedingungen auf dem Planeten, einschließlich des Planeten selbst, bedrohen?

Als Erklärung kann ich hier unsere „Kritische Patriarchatstheorie“ anbieten. Unsere Forschung hat gezeigt, dass das Patriarchat nicht einfach darin besteht, Frauen auf die eine oder andere Weise zu beherrschen, sondern dass das Patriarchat ein Sys-tem ist, eine ganze „Zivilisation“, und es ist eine, die sich zu dem entwickelt hat, was ich das „Alchemistische Kriegssystem“ nenne (Werlhof 2011, 2013, 2023).

Die Entstehung dieses Systems hat mit der Utopie der Patriarchen zu tun, die Welt von einer mütterlich geborenen in eine väterlich gemachte zu verwandeln, was bedeutet, die gesamte irdische Ordnung verändern und in eine männliche Schöpfung transformieren zu wollen, anstatt es eine weibliche/mütterliche bleiben zu lassen. Schon seit den Anfängen des Patriarchats, etwa in der antiken Alchemie, wurde das diskutiert und praktiziert: Es ging um Techniken, die dazu führen wür-den, die Natur zu verkehren und auf den Kopf zu stellen, um eine patriarchale zu werden, anstatt eine matriarchale zu bleiben. Die neue Zivilisation wäre also nicht mehr von Müttern und der Natur abhängig, sondern von ihnen unabhängig und durch männliche Erfindungen ersetzt. Am Ende hat dieser Prozess zu modernen Technologien geführt, die alle den Anspruch erheben, Teil einer besseren, „göttli-cheren und höheren“ Zivilisation und Neuschöpfung der Welt zu sein, die von „Vä-tern“ geschaffen wurde.

Die andere Seite der Medaille eines solchen „Fortschritts“ ist die Zerstörung, da die alchemistische Transformation den Tod der Natur und der Mutter impliziert, während sie in den Rohstoff verwandelt werden, mit dem die „schöne neue Welt“ der Väter „aufgebaut“ wird.

Dies ist auch der Fall beim Geo-Engineering als einer Form dessen, was ich „MilitärAlchemie“ nenne. Sie ist der neueste Ausdruck einer planetaren, patriarchalen Zivilisation und ihres „Hasses auf alles Leben“ – das Motiv, dieses Leben auf immer effizientere Weise bewusst zu zerstören und seine Ersetzung durch die vermeint-lich besseren und höheren Erfindungen der männlichen „Schöpfung“ zu propagie-ren. Dies schließt sogar die Erde als solche ein, da der militärisch-industrielle Kom-plex und sein Tiefer Staat sich einen „besseren Planeten“ vorstellen, der in ihrem Denken ein handhabbarer und gehorsamer werden, einer, der gezähmt werden muss, damit es sich so verhält, wie sie es wollen – und das heißt: Mutter Erde als riesige Kriegsmaschine, die ihnen zur Verfügung steht. Denn im Patriarchat ist das Militär an der Macht, und fast jeder glaubt an Fortschritt und Entwicklung!

15. Was tun? Zunächst einmal müssen wir das Wissen darüber verbreiten, was vor sich geht und warum, um in Zeiten eines „Informationskrieges“ aus der Finsternis von Ignoranz und Verführung herauszukommen.

Wir müssen unsere planetaren Lebensbedingungen zurückerobern, die das Mili-tär nicht bedrohen darf, wie Rosalie Bertell sagte. Und tatsächlich betrifft diese Bedrohung Land, Wasser, Luft und jetzt sogar das Sonnenlicht! – also alle Ele-mente des irdischen Lebens.

Wir Frauen werden andere Formen des Kampfes erfinden müssen. Wir können von Rosalies Liebe zu Mutter Erde lernen. Ihr „planetares Bewusstsein“ ist ein Bewusst-sein, das die Erde als ein großes kosmisches Wesen versteht, das lebendig, freund-lich, schön und mütterlich, aber nicht menschlich ist. Mutter Erde ist die einzige, die wir haben!

Das bedeutet, dass wir dankbar und glücklich mit dieser Erde sein sollten. Wir soll-ten dafür kämpfen, sie beschützen und vor so viel Aggression bewahren! Das ist heute am dringendsten nötig.

Ein starkes Lebewesen ist bekanntlich auch ein verletzliches. Also müssen wir un-sere Verantwortung annehmen und die Seiten wechseln: von der Seite der menschlichen Gesellschaft auf die Seite von Mutter Natur, der Erde und des Le-bens, mit ihren Augen schauen, sie zu uns sprechen lassen, ihr zuhören, ihr Lei-den verstehen, ihre Stärke ebenso spüren wie ihre Verzweiflung – sie um Führung bitten und ihr unsere Liebe, unseren Respekt und unseren Schutz anbieten. Was sonst?

Das sind wir ihr und allem Leben schuldig.

Weil es Menschen sind, die die Erde zerstören, können nur Menschen das stoppen. Diese Menschen sind WIR!

Um den Mut dazu aufzubringen und den klaren Verstand von Rosalie Bertell be-wusst zu erkennen, werden wir höchstwahrscheinlich zunächst durch die Hölle gehen, und ich spreche aus Erfahrung. Es ist die reinste Hölle, wenn wir wirklich zu dieser Tiefe des Verständnisses der aktuellen Situation gelangen – weil es auch bedeutet, im eigenen Leib zu fühlen, was heute mit der Erde geschieht. Du wirst es als Angst empfinden, es wird Dich bis ins Mark erschüttern, es ist laut, Du wirst krank, Dein ganzer Leib wird erzittern, es ist wie ein Erdbeben in Leib, Geist und Seele zugleich…
Dies ist die Krise, mit der Du rechnen und durch die Du gehen musst, wenn Du Deine Perspektive änderst und auf die Seite des lebenden Planeten wechselst.

Diese Krise lässt sich nicht vermeiden. Aber es ist meine Erfahrung, die ich in die-sem Prozess durchgemacht habe, Du kannst aus der Hölle wieder herauskommen. Bis dahin wirst Du jedoch Deine Illusionen in Bezug auf diese Gesellschaft und Zivilisation, ihre Führer, ihre Institutionen und ihre Politik verloren haben. Du wirst die Myriaden von Gefühlen kennengelernt haben, über die wir als Menschen ver-fügen. Bestimmte Gefühle sind fast verloren gegangen, wie tiefe Traurigkeit, tiefe Freude, tiefer Schmerz und ein tiefes Verständnis. Diese tauchen dann in ihrer ganzen Intensität und Schönheit wieder auf. Und am Ende gibt es vor allem ein Ge-fühl: LIEBE. Es ist Liebe, wie Du sie noch nie erlebt hast. Liebe ist das Gefühl aller Gefühle. Es ist der Grund, warum Du Dich überhaupt fühlst! Liebe muss kosmi-schen Ursprungs sein, weil sie mit unserem kosmischen Wesen, der lebendigen Erde und allem Leben darauf zu tun hat. Von dieser Liebe war gerade auch Rosalie Bertell erfüllt.

16. Die Antwort lautet: „Kosmische Liebe“ – statt patriarchalem Hass. Diese Liebe ist viel größer und mächtiger als Hass, weil sie die kosmische Kraft als solche ist, während Hass nur eine menschliche Erfindung oder Verkehrung ist, ein Fehler, den man beiseitelassen kann – nicht so: Kosmische Liebe. Kosmische Liebe wird uns zeigen, was zu tun ist, wie es zu tun ist und wie wir mit ihr in unserer Mitte bleiben können.

Diese Liebe ist jedoch nicht einfach. Sie ersetzt nicht unsere Verantwortung für das, was auf der Erde passiert. Im Gegenteil, sie definiert diese Verantwortung und führt uns dazu, nicht nur zu fühlen, sondern in diesem Zusammenhang auch zu denken und zu handeln. Sie sagt uns, dass wir tatsächlich die Macht haben, die gewaltsame Transformation der Welt um uns herum zu stoppen. Wir haben die Macht, unsere Zivilisation neu zu organisieren, bis sie wieder im Ein-klang mit der Natur ist – eine Zivilisation der Liebe statt des Hasses zu werden.
Das ist unsere Aufgabe als Frauen und als Menschheit. Wir sind das Ergebnis kosmischer Liebe. Daher sind wir aufgerufen, uns nicht nur daran zu erinnern, sondern sie als Kraft für unsere Befreiung anzuwenden: die Befreiung von den Kräften des Hasses, der Gewalt und des Krieges, die dazu dienen, die lebendige Erde und alles Leben zu zerstören und in ihr Gegenteil zu verwandeln!
In einem ersten Schritt lernen wir, die Erde zu lieben und zu unterstützen! So kann und wird sie auch in Zukunft und mit all ihrer Kraft bei uns sein. Wir können dies bereits in rituellen Situationen und mit anderen uns bekannten Methoden erfahren.
Darüber hinaus sind Formen der Unterstützung zu finden, wie man durch die Hölle geht und wie man Liebe erkennt – d.h. wir müssen es lernen zu lieben, und zwar auf einer tiefen und umfassenden Ebene, einschließlich der Liebe für die nicht nur menschliche Welt. Liebe ist die einzige Kraft, die uns im kommenden Kampf helfen wird – und wir werden ihm nicht länger ausweichen können. Es ist an der Zeit, zu handeln und zu zeigen, dass die Menschheit für und mit der Erde und mit dem Le-ben selbst ist, nicht gegen sie!
Sonst sind wir in einem Armageddon verloren, wenn nicht sogar in einem mögli-chen „Omnizid“, wie uns Rosalie Bertell warnt.
Allerdings: Eine Bewegung lässt sich nicht erfinden. Sie kann nur von selbst entstehen. Sie ist ein Mysterium. Ein spirituelles und kollektives Liebesereignis ist ein Mysterium – es kann geschehen oder nicht. Niemand weiß es zuvor.

Claudia von Werlhof, geboren 1943 bei Berlin, Deutschland, ist Universitätsprofes-sorin für Politikwissenschaft und Frauenforschung in Innsbruck, Österreich, Mutter eines Sohnes. Sie war Miterfinderin der „Bielefelder Schule“ in Deutschland, arbeitete an der Basis in Mittel- und Südamerika, entwickelte die „Kritische Patriarchatstheo-rie“, war Mitbegründerin von FIPAZ (Forschungsinstitut für Patriarchatskritik und alter-native Zivilisationen), die „Planetare Bewegung für Mutter Erde“ und „BUMERANG – Zeitschrift für Patriarchatskritik“.
Sie ist assoziierte wissenschaftliche Mitarbeiterin des Centre for Research on Globa-lization, Montreal.

Quellen:
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Bertell, Rosalie, 1985: No Immediate Danger. Prognosis for a Radioactive Earth, London, The Women´s Press
• 2000: Planet Earth. The Latest Weapon of War, London, The Women´s Press
• 2010: Sind wir die letzten Generationen? Interview, in: BOOMERANG, Nr. 2. 2016, http://www.fipaz.at
• Planet ohne Zukunft? Interview, in BOOMERANG, Nr. 3. 2017, http://www.fipaz.at
• 2011, Slowly Wrecking our Planet, 3rd Information Letter, http://www.pbme-online.org
• 2011-2020, Kriegswaffe Planet Erde, 5 Auflagen, Gelnhausen, JK Fischer
• 2018, Pianeta Terra. L´ultima arma di guerra, Triest, Asterios
• 2018, Planeta Tierra – la ultima Guerra, Guadalajara, La Casa del Mago
• 2018, La Planète Terre. Ultime Arme de Guerre, 2. Vol., Paris, Talma
• 2020, Planet Earth. The Latest Weapon of War, Enhanced Edition, Dublin, Talma International
Caldicott, Helen, 2002: The New Nuclear Danger, New York, New Press
Carson, Rachel, 1962: Silent Spring, Boston, Houghton Mifflin
Clastres, Pierre, 1981: Freiheit – Fatalität – Namenlos, in: Unter dem Pflaster liegt der Strand, Bd. 8, Berlin, S. 85-99
Engdahl, William, 2018: Cimate Change, Panic Scnarios, Killing Scientific Debate. The Dark Story Behind „Global Warming“, in Global Research, 16.10.18
Fipaz, Forschungsinstitut für Patriarchatskritik und alternative Zivilisationen, http://www.fipaz.at
Fraile, Josefina, 2021: From Geoengineering to a New Deal for Nature: Destroying the Earth for Profit, in: Werlhof, C. v. (Hrg.): Global WAR-NING! S. 34-48
Freeland, Elana, 2021: Geoengineering, the „Deep State“ and Planetary Lockdown, in: Werlhof, C. v. (Hrg.): Global WAR-NING! S. 14-21
Heibel, Maria, 2021: CO2 as the Scapegoat and the Way to a „Brave New World“, in: Werlhof, C. v. (Hrsg.): Globale WARNUNG! S. 57-62
Herndon, Marvin, 2018: http://www.NuclearPlanet.com/uv.html
IPCC Report, 2018: SR1.5 – Special Report 1,5 – IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) 8.Oktober, Incheon, Südkorea
Johnson, Andrew, 2017: Uncommon Purpose – Agenda 2022, in: BOOMERAN, No. 3, http://www.fipaz.at
Kadia, Conny, 2021: Engineered Forest Fires in Portugal 2017, in: Werlhof, C. v. (Hrg.): Global WAR-NING! S. 22-33
Keith, David, 2015: Projekt SCOPEX, in: Der Spiegel, Hamburg, Juni
Klinghardt, Dietrich, 2016: Effects of Chemtrails on Health, https://www.youtube.com/watch?v=f1eqT-xu54Y
Mumford, Lewis, 1970: The Myth of the Machine. The Pentagon of Power, San Diego. Harcourt Brace* Co
PBME, Planetary Movement for Mother Earth, 2018: 14. Info-Letter, www-pbme-online.org
Orwell, George, 1949: Nineteen eighty four, London, Secker and Warburg
Tesla, Nikola, 1919/1982: My Inventions, in: Electrical Experimenter, new Ed. Ben Johnson, Februar – Juni, New York
UN, 1977: Environmental Modification (ENMOD).Convention on the Prohibition of Military oder or Any Other Hostile Use of Environmental Modification Techniques, signed 18. Mai in Geneva
Virilio, Paul und Lothringer, Sylvère, 1984: Der reine Krieg, Berlin, Merve
Werlhof, Claudia von:
2011: The Failure of Modern Civilization and the Struggle for a „Deep“ Alternative, Frankfurt a.M., Peter Lang
• 2013: Destruction Through „Creation“ – The „Critical Theory of Patriarchy“ and the Collapse of Modern Civilisation, in: CNS, Capitalism-Nature-Socialism, Vol. 24, Nr. 4, S. 68-85
• 2018, Wissenschaftler schlagen Alarm! Ozonschicht lässt hochgefährliche kosmische Strahlung durch, in: raum& zeit, Juli; Ozone Dying and the Deadly Ultraviolet Cosmic Radiation, globalresearch.ca , 26. April
• 2020, https://www.globalresearch.ca/compulsory-vaccination-no-longer-human-being/5716572
• 2021, (Hrg.): Global WAR-NING! Geoengineering is Wrecking Our Planet and Humanity, Montreal, Global Research (E-Book;: auf Deutsch 2023, Höhr Grenzhausen, Zeitgeist
• Väter des Nichts. Zum Wahn einer Neuschöpfung der Welt. 2 Bde., Höhr-Grenzhausen, Zeitgeist, 2023 im Erscheinen
Wörer, Simone, 2017: Homo Transformator und die Krise der Gabe, Dissertation, Universität Innsbruck
Wood, Judy, 2014: Where Did the Towers Go? Evidence of Directed-Free-Energy-Technology on 9/11, Port Townsend, Feral House

Video-Lezione intitolata „Claudia von Werlhof e la variante eco-radicale del femminismo“

Con la sua cinquantaduesima video-lezione intitolata „Claudia von Werlhof e la variante eco-radicale del femminismo“ „Donne e Pensiero Politico – DoPP“ compie un salto nello spazio e nel tempo e dalla Gran Bretagna primo novecentesca di Virginia Woolf passa alla Germania dei giorni nostri, prendendo in esame una delle figure più interessanti all’interno del panorama del femminismo europeo, la sociologa e politologa tedesca Claudia von Werlhof (1943-). Dopo il conseguimento della laurea in sociologia presso l’Università di Colonia (1974) e prolungati soggiorni di ricerca in Sudamerica, Claudia von Werlhof ha lavorato a Bielefeld e a Francoforte. Dal 1988 al 2011 ha infine ricoperto la prima cattedra di studi femminili in Austria, presso l’Università di Graz.

Il suo maggior contributo teorico consiste nell’aver inaugurato un filone innovativo di studi – il cosiddetto eco-femminismo o femminismo green – nell’ambito del quale, coniugando pacifismo, ambientalismo, femminismo e critica nei confronti della globalizzazione neoliberista, ha elaborato una teoria critica del patriarcato volta a denunciarne i nessi strutturali con il capitalismo e con le diverse forme di sfruttamento praticate ai danni delle donne, degli animali e della natura. A presentarcene il profilo intellettuale, introducendoci ai concetti fondamentali della sua riflessione, è Marzia Ponso, docente di Storia contemporanea presso il “Dipartimento di Culture, politica e società” dell’Università di Torino.

Donne e Pensiero Politico è un progetto a cura di Cristina Cassina, Giuseppe Sciara, Federico Trocini ed è promosso dall’Istituto di studi storici Gaetano Salvemini di Torino. https://www.istitutosalvemini.it/
Scopri il progetto anche su FB:

Neuer Aufsatz von Prof. Claudia von Werlhof: Die “Kritische Patriarchats-Theorie” als neues Paradigma.

Prof. Dr. Claudia von Werlhofs neuer Artikel mit dem Titel
“Überblick über die Patriarchatskritik: Die „Kritische Patriarchats-Theorie“ als neues Paradigma”
wurde kürzlich im “Jahrbuch für psychohistorische Forschung Band 20 veröffentlicht.

Aus dem Inhalt:

Das „Kapitalistische Patriarchat“ als „Alchemistisches Kriegssystem“ einer „Schöpfung aus Zerstörung“ und die Folgen

Vorbemerkung:
Obwohl ich gerade keine Psychologin bin, wurde ich von Herrn Dr. Janus
eingeladen, einen Überblick über die Patriarchatskritik zu geben. Denn
das Thema Matriarchat und Patriarchat soll Eingang in die Arbeit der
GPPP finden. Die Patriarchatskritik beschäftigt mich nun seit
Jahrzehnten.
1 Es freut mich daher, einen Einblick in diese Arbeit zu
geben. Frau Sahlender-Wulf hat ja bereits zur Matriarchatsforschung
referiert und mich auf das Milieu der GPPP vorbereitet.
Exposee:
Die bisherige Patriarchatskritik war v.a. auf eine Analyse der
politischen Macht und Herrschaft von Männern über Frauen
reduziert. Dazu gehört auch die Wahrnehmung des Patriarchats als
einer lediglich „kulturellen Orientierung“. Dann kam die Analyse
der ökonomischen Ausbeutung von Frauen in der Moderne dazu,
und es entstand der Begriff des „kapitalistischen Patriarchats“.
Zuletzt kam es zur „Kritischen Patriarchatstheorie“. Diese bezieht
auch die v.a. fehlende Frage nach dem Naturverhältnis und der
Technik ein und entwickelte einen neuen Zivilisationsbegriff.

In der Zivilisation des Patriarchats geht es um den Versuch, die
„Mutter am Anfang des Lebens“ – mater arché – durch einen
„Vater“ – pater arché – zu ersetzen. Das Patriarchat ist demnach
eine frauen-, mutter- und naturfeindliche Zivilisation, die einer
Utopie von den angeblichen Segnungen der Zerstörung und
künstlichen Neu-„Schöpfung“ der Natur und des Lebens folgt,
welche „besser“ und „höher“ sein soll, und der Mütter i. w. S. gar
nicht mehr bedarf.
Während die Psychologie von einem evolutionären
Gesellschaftsbild ausgeht, das von der Magie, dem Mythos und der
Ratio bis heute „aufsteigt“, und mit ihm die Psyche, geht die
Kritische Patriarchatstheorie umgekehrt von einer De-Evolution
aus, die mit dem Patriarchat beginnt und zu einer alles
verkehrenden, buchstäblich perversen, das Lebendige im Prinzip
„hassenden“ Zivilisation führt, sodass inzwischen das Leben auf
Erden bedroht ist.
Was bedeutet diese patriachatskritische Sicht für die Psychologie?


Veröffentlichung: http://www.mattes.de/

  • Titel: Die weiblich-mütterliche Dimension und die kindheitliche Dimension im individuellen Leben und im Laufe der Menschheitsgeschichte
  • Herausgeber: Ludwig Janus, Götz Egloff, Heinrich Reiß, Winfried Kurth
  • Mattes Verlag, 01/2020
  • Einband: Kartoniert / Broschiert
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 9783868091540
  • Umfang: 434 Seiten
  • Gewicht: 557 g
  • Maße: 211 x 148 mm
  • Stärke: 25 mm

Beitrag Werlhof in: Marianne Gronemeyer et al.: »Aber ich will nicht in diese Welt gehören…« – Beiträge zu einem konvivialen Denken nach Ivan Illich

Soeben erschienen ist ein Beitrag von Claudia von Werlhof mit dem Titel „Die „Ver-Schattung“ der Hausarbeit“ im neuen Werk von:

Marianne Gronemeyer/ Reimer Gronemeyer/ Charlotte Jurk/ Marcus Jurk/ Manuel Pensé (Hg.):
»Aber ich will nicht in diese Welt gehören…« – Beiträge zu einem konvivialen Denken nach Ivan Illich. transcript Verlag 2019

Leseprobe aus dem Inhalt:
Claudia von Werlhof: Die „Ver-Schattung“ der Hausarbeit
Aus dem Spanischen übersetzte und 2019 ergänzte Version
eines Vortrages von 2012, S. 165-181.

..Ivan Illich hat in meinem intellektuellen Leben eine wichtige Rolle gespielt und war
einer der ganz wenigen Männer, die mich in meiner radikalen Suche nach Erkenntnis
unterstützten (die meisten versuchten, mich stattdessen daran zu hindern).
Diese Suche begann zunächst mit der Analyse der modernen Hausarbeit, einem
Thema, das damals, in den späten 1970er Jahren, in jeder Hinsicht neu war (vgl. Werl-
hof 1978). Außer mir nahmen auch andere damalige Feministinnen daran teil (vgl.
Bock/Duden 1977, Kittler 1980), denn es war die Zeit der radikalen wissenschafts-
und systemkritischen Frauenbewegung, und Ivan entwickelte daraufhin – wie er sag-
te – seinen Begriff der „Schattenarbeit“ (vgl. Illich 1982). Das ist der Grund, warum
Ivan und ich uns kennenlernten, uns befreundeten, und ich heute hier bin.
Jean Robert (der das Treffen in Cuernavaca organisiert hat) nannte mir ursprüng-
lich einen anderen Titel für meinen Vortrag, wie er ihn sich vorstellte. Er lautete,
umgekehrt: „Die Verweiblichung der Schattenarbeit“. Mir geht es dagegen um etwas
ganz anderes, nämlich „die Ver-Schattung der Hausarbeit“. So gibt es Jeans Versi-
on des Phänomens zwar auch, aber sie ist nicht die grundlegende in der Welt der
Frauenarbeit…

Schöne „grüne“ Digi-Welt? Oder: Die neue „grüne Revolution“?

Zur Kritik von Jeremy Rifkin: Der globale Green New Deal
von Prof. em. Dr. Claudia von Werlhof


Was ist das Anliegen und die These? Es geht um den schnellstmöglichen Beginn eines neuen globalen Erdzeitalters einer 3. Industriellen Revolution, die das Zeitalter der fossilen Rohstoffe als Energiegrundlage ablöst. Grund: Das Ende der fossilen Rohstoffe um 2028 und die so genannte Klimaerwärmung durch CO2 als Resultat der Verbrennung fossiler Energien, welche das Leben auf Erden bedrohe. Der Aus- und Umstieg sei möglich, weil als Alternative die „grünen“ Energien vor allem aus Sonne und Wind zur Verfügung stünden und immer besser und billiger genutzt werden könnten, und das weltweit sowie dezentral ebenso wie zentral durch Einspeisen der jeweils vor Ort gewonnenen Energien. Auch Speichertechnologien stünden ausreichend zur Verfügung. Eine 100%ige Versorgung sei möglich. Nun müsse der Ausstieg aus den Fossilen in Gang gesetzt, der Markt neu orientiert, das Investitionskapital umgeschichtet und die neue Energieinfrastruktur finanziert werden, was u.a. über den Staat und die Pensionskassen sowie „grüne“ Banken ginge und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen öffentlich und privat erfordere. Modelle dafür werden vorgestellt. Es geht vor allem um den Umbau der Infrastruktur. Dieser werde neue Arbeitsplätze schaffen, denn alle Verkehrssysteme, Gebäude und Kommunikationssysteme seien betroffen, damit sie digitalisierbar sind und dadurch „smart“ werden. Das „Internet der Dinge“, Internet of Things, IdD/IoT, sei auf diese Weise zu organisieren, bei dem alle Tätigkeiten und Geräte, Personen und Sachen über Sensoren miteinander verbunden sind und auf diese Weise eine Weltgemeinschaft, Weltfamilie, Handel und Austausch von allem und allen global und ununterbrochen möglich sind.

Widerstand mit Zuckerbrot und Peitsche brechen

Obwohl diese smarte Infrastruktur und die smart city mehr Energie erfordert als die alte, sei sie über Wind und Sonne bereitstellbar. Jedes Gebäude trage am Ende dazu bei. Dieser Umbau müsse auch gegen Widerstand erfolgen („Zuckerbrot und Peitsche“). Alle Neubauten und Verkehrswege müssten entsprechend geplant werden.

Auf diese Weise wird der gesamte tertiäre Sektor der Dienstleistungen mit neuer Energie versorgt und dabei durchmaschinisiert, z.B. das Verkehrssystem mit fahrerlosen Wagen und zur allgemeinen Verfügbarkeit, sowie mit einer weitgehenden Ersetzung des Individualverkehrs. Elektromobilität vorausgesetzt, alles mit Ökostrom betrieben. Das Leben der Menschen ist dann gleich mit in die Infrastruktur integriert und zum ersten Mal voll transparent, gehört mit smart phones, Handys, PCs etc. dazu und ist Teil einer riesigen digitalen Megamaschine. Der smart-digitale Lebensraum wird dargestellt als grün-linke Lebensweise und Gemeinschaft, an der alle weltweit teilhaben und auch das neue Kapital durch Umorientierung auf seine Kosten kommt. So kann man während des Verkehrs online einkaufen oder sich durch Videos unterhalten lassen, ähnlich wie im Flugzeug.

Die Landwirtschaft als primärer Sektor soll entkarbonisiert werden, also keine auf Öl basierenden Dünger etc. mehr verwenden, sondern „ökologisiert“, also angeblich Bio-Landwirtschaft werden, allerdings mit autonomen, selbstfahrenden, digitalisierten Maschinen. Wie sich das verträgt, z.B. wenn es keine Monokultur gibt, wird nicht näher erläutert, aber Vandana Shiva lobt Rifkins Ansatz, obwohl ihr Modell keine Maschinisierung der indischen Landwirtschaft inkludiert – bis jetzt.

Über die Industrie als sekundären Sektor gibt es überhaupt keine Aussagen, also z.B. darüber, wie und womit die Windräder, Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen gebaut werden sollen, oder die Flugzeuge, selbst wenn sie bald mit Ökobenzin fliegen sollten, oder alles Übrige, was die Gesellschaft braucht.

Ausgerechnet die Energiefrage bleibt ungeklärt: Die Behauptung, dass Sonne und Wind ausreichen, bleibt dahingestellt. Von anderen Erneuerbaren wird nicht gesprochen, also alle Arten von Biomassen und Energiepflanzen, Ölpalmplantagen, selbst Wasser und Geotherme nicht, Wasserstoff am Rande. Wo eine Kombination mit fossilen Energien weiterhin notwendig ist oder praktiziert wird, z.B. in der Industrie oder im Militär als dem Hauptenergiefresser, bleibt undiskutiert.

Es versteht sich von selbst, dass das Militär auch nicht im Zusammenhang mit Klima- und Wettermanipulationen erwähnt wird, geschweige denn als Erfinder des Geoengineering und seiner weltweiten Anwendung. Denn das ist ja weiterhin DAS Tabuthema der Szene, die Rifkin bedient.

Die neue Gesellschaft wird als eine Art globaler Sozialkapitalismus dargestellt. Mit dem Wegfall der Fossilen ist der Kapitalismus nun plötzlich ein guter.

Die sonstige Rohstofffrage, z.B. die, woher und wie lange es Coltan für Handys und seltene Erden für die Irrsinns-Digitalisierung von allem und jedem geben wird, fällt flach.

Wovon die Leute nach dem Umbau der Infrastruktur leben sollen, bleibt unerfindlich, zumal durch Automatisierung und Digitalisierung massenhaft Arbeitsplätze wegfallen. Das Leben der Menschen wird eher als bloße Konsum-, Verkehrs- und Kommunikationsangelegenheit dargestellt. Außer der Tatsache, dass die Energie dafür aus der Natur kommen soll, kann ich nichts „Grünes“ daran erkennen.

Obwohl die Einsicht, dass wir dem Ende der fossilen Ressourcen entgegengehen, ausreichen würde für einen Umbau der Gesellschaft, ist merkwürdigerweise dieser Umbau auf “grüne Energien“ in seiner Gänze nicht durchargumentiert. Zweitens wird immer wieder mit der Angst vor dem Klimawandel, ja dem Artensterben aufgrund dessen, sowie einer weiteren Zerstörung des Lebens auf der Erde, und zwar bis in die Zukunft hinein, argumentiert, obwohl ja angeblich durch CO2-Einsparung das Klima sich wieder verbessert.

Warum? Dass das neue Energieregime nicht genauer dargestellt wird, kann ich nicht erklären. Das Zweitere wird ganz klar dazu benutzt, um Angst zu machen und massiv zu drohen, damit die Leute den Umbau akzeptieren, der ja jede Art von unabhängiger Bewegung zur Gänze zunichtemacht. Dabei wird immer wieder mit „Zuckerbrot und Peitsche“ argumentiert, also Anreizen und Zwang. Es gibt eine Schuld und potenzielle Schuldige. Darauf sollte man sich schon einmal einstellen.

Insgesamt gesehen weiß der Autor mit Sicherheit, dass der CO2-Mythos einer ist. Dennoch verwendet er diese Metapher und sagt nichts über den wirklichen Zustand des Planeten. Er ist also ideologisch gesteuert, und er will ein Modell durchsetzen, das offenbar nicht ohne Widerstand akzeptiert werden wird.

Das Kapital und den Staat in Europa und China hat er schon auf seiner Seite, wie er meint, nur nicht in den USA. Von Russland sagt er merkwürdigerweise nichts.

Gewaltige Kapitalumschichtung mit der Schaffung einer totalitären Technologie

Welchen Interessen dient das Ganze? Auf jeden Fall Rockefeller und Soros mit ihren Kampagnen gegen Exxon sowie den Demokraten in den USA. Ganz klar soll eine gewaltige Kapitalumschichtung erreicht werden

Der Widerspruch zwischen grüner Energie und digitaler Technik, Digitalisierung und Megamaschiniserung des Lebens und der Kultur, also der totalitäre Zugriff auf alles und jedes, die „Mortifikation“ im Sinne einer Entmachtung der Einzelnen und ihre Integration als Rohstoff des Großen Werks der technisch durchkontrollierten Gesellschaft, wird überhaupt weggelassen.

Themen wie 5G oder die Möglichkeit des äußeren Zugriffs auf jeden über die Sensoren in seiner Umgebung, ja an ihm selbst, bleiben in weiter Ferne. Das ist in China ja schon als totale Kontrolle jedes Einzelnen sichtbar. Dazu gibt es keine Kritik. Der ständig verwendete Begriff der Nachhaltigkeit bleibt daher ominös. Nachhaltig in Bezug auf was? Und: wer fällt raus? Wo wann warum … Darüber kein Wort.

Über Frauen wird einmal gesprochen, um zu sagen, dass sie in einer solchen Gesellschaft gleichberechtigt seien. Das ist alles. Klar, der Maschine ist es egal, wer ihre smarte Technik benutzt, am besten eben alle. Wo wäre da ein lauschiges Plätzchen für ein Liebesgeflüster zu finden, oder gar ein Baum, unter dem es stattfinden könnte? Wie werden sich Schwangere oder Mütter mit Babys und Kleinkindern durch die smarte Welt bewegen, ohne wegen der Strahlenbelastung dauernd in Angst zu leben?

Ein sehr seltsames Buch. Auf jeden Fall das eines neuen bzw. sich umschichtenden Kapitals und einer neuen totalitären Technologie, die bis in die Eingeweide der Einzelnen reicht. Es kommt die „Künstliche Intelligenz“, und die meint es nicht gut mit der natürlichen. Da sieht man, worauf die Beteiligung der Partei der so genannten „Grünen“ an diversen Regierungen hinausläuft.

Rifkins Buch über „Das biotechnische Zeitalter“, das er u.a. davor schrieb, ist eine Horrorgeschichte über die Möglichkeiten der Gentechnik, vor der noch jeder Mensch und jedes Menschenrecht sich zusammen mit dem ererbten Lebendigen auf Erden in Luft auflöst. Davon wird in positiver Manier nur an einer Stelle im Green New Deal gesprochen (S. 152), wo es darum geht, wie man mit weiteren neuen Technologien an neue Materialien kommen kann. Diese neben der KI neue, alles Lebendige, also „Grüne“, auch aus seiner Sicht vollständig umwälzende Technologie fällt aber im neuen Buch unter den Tisch.

Jedenfalls ist die Behauptung, dass es jetzt um eine grüne neue Zivilisation gehe, als schlechter Witz zurückzuweisen. Was die Natur angeht, so ist sie Energie- und als Boden noch Nahrungsmittellieferantin. Rifkin spricht sich immerhin gegen die Atomkraft aus und ist für die Wiederaufforstung. Aber das Lebendige selbst ist bei ihm nur noch Teil der globalen Maschine. Das wird in den anderen neuen Technologien, der Gentechnik, der synthetischen Biologie, der Nanotechnik, der KI als Robotik und Transhumanismus und dem Geoengineering erst so richtig und brutal deutlich, aber im Green New Deal werden sie nicht erwähnt. Denn in ihnen gibt es überhaupt keine ursprüngliche Natur mehr, sondern dieser wird eine patriarchale Schöpfung, ja neue Evolution entgegengesetzt. Ja, dann kann das Massensterben der Tier- und Pflanzenwelt bald mit künstlichen Lebewesen aus der Retorte ersetzt werden, und Rifkin könnte sich die Warnungen vor der Extinktion [dem Aussterben] sparen!

Rifkins Buch atmet keinen guten Spirit. Es fällt schwer, es zu lesen, es lähmt, was zeigt, dass da vieles nicht stimmt, fehlt, unterschlagen wird, oder falsch ist. Dennoch werden ihm viele Leute auf den Leim gehen, z.B. die Grünen und Linken, die Jungen von Greta und ihre gesponserten Bewegungen genauso. Sie sind bei Rifkin ja alle schon inbegriffen. An sie wendet er sich, weil sie das Projekt von unten stützen sollen. Denn sonst, wer weiß…

Auf dem Weg in den digitalen Knast

Das Buch ist vor allem voller Eigenlob über die Kontakte und Regierungsberatungstätigkeit des Autors weltweit. Angela Merkel hat ihm besonders gefallen. Der Green New Deal ist das neue politische Megaprojekt. Es soll die neue „Große Transformation“ der Moderne einleiten. Deshalb müssen wir es kennen. Grüne Energie ist ja ok. Aber daraus folgt eigentlich etwas anderes als ein digitaler Knast.

Jeremy Rifkin: Der globale Green New Deal: Warum die fossil befeuerte Zivilisation um 2028 kollabiert – und ein kühner ökonomischer Plan das Leben auf der Erde retten kann

Campus Verlag, Frankfurt am Main 2019, Übersetzung: Bernhard Schmid, gebundene Ausgabe, 319 Seiten, 26,95 Euro

BUMERANG – Ausgabe #3 – Patriarchat als Technik – ist da!

Die Ausgabe #3 des BUMERANG, unserer Zeitschrift für Patriarchatskritik, ist online und sie ist eine Wucht!
Sie trägt den Titel „Patriarchat als Technik“ und umfasst Artikel in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Italienisch.

Aus dem Leitartikel von Claudia von Werlhof:
Der besondere Schachzug in fast allen Debatten über die moderne Gesellschaft, insbesondere
aber ihre „Technik“, besteht darin, deren Entstehung und Entwicklung sowie ihre Zukunft als
quasi „natürliche“ und vor allem „neutrale“, also nicht ideologisch bestimmte, sondern als für „die Menschheit“ und die moderne Zivilisation im Prinzip nützliche, positive und zu begrüßende, ja einzig mögliche vorauszusetzen.
Diese im Voraus stattfindende „Setzung“ (Ernst1993) wird so gut wie nie als eine solche benannt oder gar hinterfragt. Sie wird gar nicht bemerkt, sondern generell „geteilt“. Das Denken der modernen Technik – und Gesellschaft – als grundsätzlich „gute“ ist damit quasi außer Streit gestellt, als ob darüber nicht (mehr) zu reden oder etwas daran zu ändern wäre.

Hier geht’s zum BUMERANG – Ausgabe #3 – Patriarchat als Technik