Neuer Aufsatz von Prof. Claudia von Werlhof: Die “Kritische Patriarchats-Theorie” als neues Paradigma.

Prof. Dr. Claudia von Werlhofs neuer Artikel mit dem Titel
“Überblick über die Patriarchatskritik: Die „Kritische Patriarchats-Theorie“ als neues Paradigma”
wurde kürzlich im “Jahrbuch für psychohistorische Forschung Band 20 veröffentlicht.

Aus dem Inhalt:

Das „Kapitalistische Patriarchat“ als „Alchemistisches Kriegssystem“ einer „Schöpfung aus Zerstörung“ und die Folgen

Vorbemerkung:
Obwohl ich gerade keine Psychologin bin, wurde ich von Herrn Dr. Janus
eingeladen, einen Überblick über die Patriarchatskritik zu geben. Denn
das Thema Matriarchat und Patriarchat soll Eingang in die Arbeit der
GPPP finden. Die Patriarchatskritik beschäftigt mich nun seit
Jahrzehnten.
1 Es freut mich daher, einen Einblick in diese Arbeit zu
geben. Frau Sahlender-Wulf hat ja bereits zur Matriarchatsforschung
referiert und mich auf das Milieu der GPPP vorbereitet.
Exposee:
Die bisherige Patriarchatskritik war v.a. auf eine Analyse der
politischen Macht und Herrschaft von Männern über Frauen
reduziert. Dazu gehört auch die Wahrnehmung des Patriarchats als
einer lediglich „kulturellen Orientierung“. Dann kam die Analyse
der ökonomischen Ausbeutung von Frauen in der Moderne dazu,
und es entstand der Begriff des „kapitalistischen Patriarchats“.
Zuletzt kam es zur „Kritischen Patriarchatstheorie“. Diese bezieht
auch die v.a. fehlende Frage nach dem Naturverhältnis und der
Technik ein und entwickelte einen neuen Zivilisationsbegriff.

In der Zivilisation des Patriarchats geht es um den Versuch, die
„Mutter am Anfang des Lebens“ – mater arché – durch einen
„Vater“ – pater arché – zu ersetzen. Das Patriarchat ist demnach
eine frauen-, mutter- und naturfeindliche Zivilisation, die einer
Utopie von den angeblichen Segnungen der Zerstörung und
künstlichen Neu-„Schöpfung“ der Natur und des Lebens folgt,
welche „besser“ und „höher“ sein soll, und der Mütter i. w. S. gar
nicht mehr bedarf.
Während die Psychologie von einem evolutionären
Gesellschaftsbild ausgeht, das von der Magie, dem Mythos und der
Ratio bis heute „aufsteigt“, und mit ihm die Psyche, geht die
Kritische Patriarchatstheorie umgekehrt von einer De-Evolution
aus, die mit dem Patriarchat beginnt und zu einer alles
verkehrenden, buchstäblich perversen, das Lebendige im Prinzip
„hassenden“ Zivilisation führt, sodass inzwischen das Leben auf
Erden bedroht ist.
Was bedeutet diese patriachatskritische Sicht für die Psychologie?


Veröffentlichung: http://www.mattes.de/

  • Titel: Die weiblich-mütterliche Dimension und die kindheitliche Dimension im individuellen Leben und im Laufe der Menschheitsgeschichte
  • Herausgeber: Ludwig Janus, Götz Egloff, Heinrich Reiß, Winfried Kurth
  • Mattes Verlag, 01/2020
  • Einband: Kartoniert / Broschiert
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 9783868091540
  • Umfang: 434 Seiten
  • Gewicht: 557 g
  • Maße: 211 x 148 mm
  • Stärke: 25 mm