„Das Projekt der Moderne ist ein Weltzerstörungsprojekt“. Renata Schmidtkunz spricht mit Claudia von Werlhof, Politologin und Frauenforscherin
Claudia von Werlhof hat das österreichische Patriarchat verstört: Die Professorin für Frauenforschung an der Universität Innsbruck geht in ihrer Kapitalismuskritik weiter als nur bis zu den Anfängen der Arbeiterbewegung. Schuld an der Misere der westlichen und in der Folge der ganzen Welt ist ihrer Meinung nach ein Patriarchat, das auf der Idee „Schöpfung durch Zerstörung“ beruht. Von Werlhof, die jahrelang in sogenannten „Entwicklungsländern“ soziologische Forschung betrieben hat, stellt sich damit der Debatte um Globalisierung, Verteilung von Reichtum und Zerstörung der Umwelt als Folge kapitalistischen Wirtschaftens. Die Reaktionen auf ihre Thesen fallen dementsprechend heftig aus. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz legt sie die wissenschaftlichen und philosophischen Grundlagen ihrer Theorien dar und entwickelt aus ökofeministischer Perspektive politische und wirtschaftliche Alternativen zum bestehenden Wirtschaftssystem.
Da capo: Fr. 23.4.2010, 16:00
Link: ORF Ö1