Der Rektor der Universität Innsbruck, Prof. Karlheinz Töchterle, hat in einem Brief vom 14. April an den Dekan der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie, den Leiter des Instituts für Politikwissenschaft sowie die Chefredaktion von „DerStandard“, Wien, zu der Diffamierungskampagne der letzten Monate gegen Prof. Claudia von Werlhof seitens österreichischer Medien Stellung genommen und dabei auf die Wichtigkeit der freien Meinungsäußerung sowie der Freiheit von Wissenschaft und Forschung hingewiesen. Diese seien „in Österreich und in demokratischen Gesellschaften weltweit wesentliche Voraussetzung unseres Zusammenlebens“ und als solche u. a. „im Universitätsgesetz eindeutig garantiert.“ Das Rektorat bestätigt zudem die Existenz internationaler Debatten rund um das Thema HAARP bzw. anderer Projekte und betont, dass die Berichterstattung österreichischer Medien seit Mitte März diesbezüglich „nicht der Wahrheit entspricht“. In dieser wurde Prof. Werlhof mehrfach bezichtigt, die USA direkt für das Erdbeben in Haiti verantwortlich gemacht zu haben. Töchterle kritisiert dies als „Verkürzung“ der ursprünglichen Aussagen und stellt klar: „Werlhof hatte lediglich ausgeführt, dass es Technologien gibt, die in der Lage sein könnten, die Natur entsprechend zu beeinflussen.“ In reflektierter Weise wird in dem Schreiben weiters auf die Wichtigkeit und Streitbarkeit des Ansatzes der „Kritischen Patriarchatstheorie“ insgesamt hingewiesen. So sei durch die These einer dem Kapitalismus inhärenten „Schöpfung aus Zerstörung“ nunmehr eine Diskussion entstanden, „die angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung durchaus sinnvoll sein könnte.“ Keinesfalls aber sei dadurch, so Töchterle weiter, ein „Schaden für die Universität“ entstanden, wie dies zuvor vom Leiter des Instituts für Politikwissenschaft öffentlich bekundet wurde. Die im Gefolge dieses „Institutsstreits“ entstandenen Diffamierungen, die bis zur Forderung eines Entzugs der Lehrbefugnis seitens des BZÖ reichten, seien, so der Rektor abschließend, „völlig indiskutabel“.
Das Forschungsinstitut für Patriarchatskritik stellt den Brief als PDF-Download zur Verfügung: